Mühlkanal – Vergebene Chance auf günstiges Wohnen in Landeck!
SP-Gemeinderatsfraktion kritisiert Umgang der Gemeinde mit Wohnprojekt in Bruggen.
Am Mühlkanal wird gebaut. Der GHS liegt seit geraumer Zeit ein Baubescheid für die zweite Bauphase in Bruggen, am ehemaligen Areal von Camping Huber, vor. Dieser Baubescheid wäre mit 6. November ausgelaufen, weshalb die Genossenschaft noch davor mit dem Bau des Hauses C (26 Wohneinheiten) begonnen hat. Ohne in den Genuss der Tiroler Wohnbauförderung zu kommen.
Dafür hätte es nämlich eine "Bedarfsbestätigung" durch die Stadtgemeinde benötigt. Diese blieb aus. Wiederholt handelte sich der Bauträger seitens der Gemeinde eine Absage ein. "Nunmehr müssen die Wohnungen frei finanziert werden, was zwei Dinge zur Folge hat: Die Wohnungen werden teurer sein, und die Stadtgemeinde wird kein Vergaberecht dafür haben", erläutert SP-Fraktionssprecher Manfred Jenewein.
"Das geht natürlich auf Kosten aller Landeckerinnen und Landecker, die aktuell auf Wohnungssuche sind", weiß Stadtrat Mathias Niederbacher. Dass in der Bezirkshauptstadt Bedarf besteht, hätte schon die Zahl an Ansuchen im Rahmen der jüngsten Wohnungsvergaben in Perjen gezeigt. Vom Wohnungsreferenten wurde dieser Bedarf negiert, der Gemeinderat wurde gar nicht mit dieser Frage befasst.
Grundsätzlich entwickelt sich die EinwohnerInnenzahl in Landeck negativ, während vergleichbare Orte wie Imst und Reutte, aber auch die Nachbarn in Zams stetig wachsen. "Unter diesen Voraussetzung den Bedarf an möglichst günstigem Wohnbau zu negieren, ist nicht nachvollziehbar", meint GRin Simone Plangger.
GR Marco Lettenbichler stößt sich auch an der grundsätzlichen Vorgehensweise der Stadt: "Das Projekt am Mühlkanal geht auf eine frühere Gemeinderatsperiode zurück, in der man beschlossen hat, die GHS möge ihr Projekt dort verwirklichen. Nun negiert die Gemeinde aus heiterem Himmel den Bedarf an günstigem Wohnraum. Das zeichnet nicht unbedingt das Bild eines verlässlichen Verhandlungspartners."
Für die SPÖ ist klar: "Angesichts des offensichtlichen Bedarfs und der negativen Bevölkerungsentwicklung fordern wir von der Stadtgemeinde ein klares Bekenntnis zum sozialen Wohnbau. Außerdem müssen solcherlei Projekte künftig einer umfassenden Debatte und Beschlussfassung im Gemeinderat zugeführt werden", betonen die vier MandatarInnen unisono.
